IG zu Fuß, Tag 7 – Die Karawane aus Penzing
Vor der St.-Lucas-Apotheke in Penzing bildete sich heute morgen ein kleines Grüppchen, das dann die Mariahilfer Straße entlang stadteinwärts wanderte. Die Karawane bestand aus Gerwin (einmal mehr), Marko (neu dazugekommen) und mir (wie immer).
Hätte mir gestern jemand gesagt, wie strahlend schön die Sonne heute scheint, ich hätts nicht geglaubt. Und weil es vom gestrigen Regen noch relativ kühl war, war das Gehen sehr angenehm. Ich bleibe dabei, dass es kein schlechtes Wetter gibt – aber es gibt noch viel besseres als kein schlechtes Wetter!
Auf einer Strecke von mehr als 4 Kilometern hat man durchaus auch Gelegenheit sich zu unterhalten. Zum Beispiel über Verkehrskonzepte. Darüber, dass es eigentlich nicht nötig wäre, in der Stadt Auto zu fahren. Dass der öffentliche Verkehr (vor allem auf dem Land – in Wien gibts ja wirklich nichts zu meckern) in anderen Ländern besser organisiert ist. Dass Autos in Österreich vor allem ein Statussymbol sind und allein deshalb schwer aus dem Alltag zu entfernen.
Wie schön es wäre, wenn man den Platz nützen könnte, den all die parkenden Autos verstellen. Zum Beispiel für Schrebergärten: jeder Stadtbewohner könnte unmittelbar vor seiner Haustür einen kleinen Garten anlegen.
Um Krach zu machen, genügen ganz wenige Autos. Ich hab das heute beobachtet – 5 vorbeifahrende Autos genügen (sogar 2-3), um die Gesprächsqualität erheblich einzuschränken. Wenn man die 5 Autos (in denen immer nur eine Person drin sitzt) durch 5 Fahhräder ersetzt (oder Fußgänger), hat man den Eindruck, die Straße wäre menschenleer.
All die Autos, die immer und ständig nur im Kreis fahren, und noch viel mehr jene, die herumstehen (die meisten Autos fahren nämlich gar nicht, sondern stehen!) kosten ja eine Menge Geld. Wenn man aus diesen Mitteln einen öffentlichen Verkehr organisieren würde, bestehend aus Bussen mit Chauffeur und Taxis für Lastentransporte, wäre es möglich eine viel höhere Mobilität zu erzeugen und gleichzeitig den Eindruck, als wären die Straßen kaum befahren.
Auch wenn die öffentlichen Verkehrsmittel stärker frequentiert werden als früher, ist Wien immer noch eine Verkehrshölle – in den letzten 25 Jahren hat sich angeblich die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge vervierfacht. Wäre schön, wenn sich das ändert!
Freitag 14 Oktober 2011 23:05
Man wird alt wie ein Haus und lernt nie aus.