Hubble – die dritte Dimension
Kino ist nicht gleich Kino. Was auch immer 3D-Fernsehen bieten wird können, Kino wird es nie toppen. Und schon gar nicht das Erlebnis, wenn man Filme aus dem All sieht. Wie zum Beispiel den dreidimensionalen Bericht über das vielleicht berühmteste Teleskop, das derzeit existiert: das Weltraumteleskop Hubble.
Forscher, die mit anderen Weltraumteleskopen arbeiten, mögen vielleicht ein bisschen beleidigt sein, schließlich liefern auch die Infrarot- und Röntgenteleskope im All wichtige wissenschaftliche Daten. Aber „die Frau von der Straße“ kennt nun mal weder Herschel noch Chandra, sondern eben Hubble. Dieses Teleskop hat eine unglaublich bewegte Geschichte, die in einem IMAX-Film dokumentiert wurde, der derzeit unter anderem im IMAX des Wiener Apollo gezeigt wird – von der Kurzsichtigkeit des Telesklops bis zur Erfolgsgeschichte der bewegenden Bilder.
Ein Gast der Vorführung, an der ich teilgenommen habe, war der Astronaut und ehemalige Leiter des ESA-Astronautenkorps Gerhard Thiele, der derzeit am European Space Policy Institute (ESPI) in Wien tätig ist, und der an der Mission STS-99 mit dem Spaceshuttle Endeavour teilgenommen hat.
„Wenn man wissen will, wie sich ein Shuttle-Start anfühlt, muss man ins Kino. Am besten, man setzt sich in die Mitte des Raumes. Dort fühlt sich der Start authentischer an als im Simulator“, ließ er uns wissen. (Heißer Tipp für alle, die den Film noch sehen möchten!)
Neben Shuttle-Starts und einer Dokumentation der Hubble-Service-Missionen, die mit augenzwinkernden Statements der Astronauten garniert war (Tortilla schmieren in der Schwerelosigkeit? Das ist eine echte Herausforderung und wurde sicher nicht bei einem Parabelflug gedreht!) bietet der Film auch eindrucksvolle bis Ehrfurcht gebietende Ausblicke ins Universum. Beim Flug in die Tiefen des Orion-Nebels blieb mir fast der Atem weg, so schön war das.
Die Schüler einer Wiener Berufsschule stellten im Anschluss Fragen an Gerhard Thiele, der über seine Erfahrungen als Astronaut berichtete: Welche Ausbildung man braucht, wie fit man sein muss, wie man ins Weltall gelangt, wo der Weltraum beginnt, und vor allem: was man bei einem Raumflug erlebt – Dinge wie diese wollten die Schüler wissen. Peter Habison, Leiter von „Astronomie Wien„, moderierte die Fragen.
Für ein solches Erlebnis lässt frau gerne mal einen Vormittag lang die Arbeit liegen. Und wer den Film bis jetzt noch nicht gesehen hat, der sollte sich schleunigst einen Ruck geben und ins Kino gehen – es lohnt sich!
Und am 16.12. (10:00 Uhr) wird Gerhard Thiele wieder Fragen beantworten – falls jemand dazukommen will!
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