Das Jahr in dem alles begann
Einer nicht auszurottenden Mär zufolge wurden im Mittelalter Hexen verbrannt, was zum Glück in der Neuzeit ein Ende nahm. Ganz so war es nicht.
Ihren Höhepunkt erlebte die Hexenverfolgung in Europa 1550-1650 – also weit in der Neuzeit, die letzten Hexenverbrennungen in Europa fanden im 18. Jahrhundert statt. Dran glauben mussten neben „Hexen“ (was immer das sein soll) auch „Ketzer“ (was immer das sein soll) und Wissenschaftler. Man kann sich über den Konflikt zwischen Galileo und der Kirche durchaus lustig machen – letzterer musste ja nicht dran glauben, sondern kriegte „bloß“ Hausarrest. Jemand, der bekanntlich weniger gut davonkam, war Giordano Bruno. Kopernikus veröffentlichte sein Hauptwerk in weiser Voraussicht erst kurz vor seinem Tod.
Bevor Galileo Galilei die starke Hand der Kirche zu spüren bekam, machte er einige bahnbrechende Entdeckungen.
Im Oktober 1608 suchte der Holländer Jan Lippershey erstmals um ein Teleskop-Patent an. Im Jahr 1609 richtete Galileo Galilei erstmals mit einem Fernrohr den Blick zum Himmel und entdeckte erstaunliche Dinge. Seine Berichte darüber hätten ihn um ein Haar Kopf und Kragen gekostet. Der Mond war mit Kratern bedeckt, die Sonne hatte Flecken, die Venus zeigte Phasen wie der Mond, und um den Jupiter herum kreiste ein kleines Planetensystem. In den Augen der damaligen kirchlichen Obrigkeit grenzten diese Berichte an Ketzerei. Heute wissen wir dank der Weiterentwicklung der Beobachtungstechnik, dass das Weltall noch viel erstaunlicher ist und Galilei erst Spitze des Eisbergs gesehen hatte.
Diese Beobachtungen standen am Beginn unseres naturwissenschaftlich dominierten Weltbildes. Das Internationale Jahr der Astronomie 2009, das unter der Schirmherrschaft von UNSESCO und UNO steht, erinnert an diese historischen Errungenschaften und vermittelt einer breiten Öffentlichkeit die Faszination des Himmels.
Die Flyer können kostenlos bei Dr. Laura Tanvuia oder Dr. Thomas Posch bestellt werden.
Samstag 11 Dezember 2010 17:09
[…] den 52 Fragen kam es, weil das Jahr 52 Wochen hat. Die Fragen wurden im Jahr der Astronomie 2009 in der Ö1-Sendereihe Wissen Aktuell gestellt und von verschiedenen Wissenschaftlern beantwortet. […]