Blog-Teleskop #61
Und wieder wird ein Blog-Teleskop bei meta-physik aufgestellt und auf die astronomische, physikalische und weltraumtechnische Blogsphäre gerichtet. Sehen wir mal, was sich seit Blog-Teleskop #60 getan hat. Etwas spät, gebe ich zu – ich hab erst Samstag eine Meldung von Florian Freistetter auf Twitter aufgeschnappt. Aus Zeitgründen diesmal alles schön der Reihe nach – wie beim Bodenturnen 😉
Wie sieht die Zukunft der NASA aus, fragt sich Alexander Stirn bei „Alles was fliegt“: fliegen Astronauten in Zukunft zusammen mit Touristen ins All? Wenn die NASA in Zukunft keine eigenen Weltraumvehikel mehr betreibt, könnte das passieren.
Einem unbestätigten Gerücht zufolge beschäftigen sich viele Weltraumfreunde gern mit Musik, einer, bei dem das sicher stimmt ist Frank Leiter (Asterythms). Sein kleines Stück Musik ist absolut hörenswert.
Auf Astroblog Bad Lippspringe gibts ab sofort auch Buchbesprechungen. Außerdem Beobachtungstipps für den Himmel über Bad Lippspringe (gilt wahrscheinlich auch anderswo). Hier wird nämlich richtig beobachtet.
Bei Florian (Astrodicticum simplex) fällt es schwer Schritt zu halten. Schreibt dieser Mensch schneller, als andere lesen? Schläft er ab und zu? Geht er einer geregelten Arbeit nach? Und: Ist er überhaupt ein Mensch? Oder vielmehr ein Roboter? Wir wissen es nicht. Sicher ist nur, dass in seinem Blog grob geschätzt mehr Input ist als in den meisten anderen Scienceblogs zusammen… So wundert er sich über die Weltpotentialtheorie (da hat jemand die Rechtschreibreform verschlafen) und andere seltsame Poster, berichtet über erste Ergebnisse von Herschel, Vorlesungen im Wiener Riesenrad und absurde Regelungen bei der Fächerwahl an einer Uni, das Extrem Große Teleskop (wie originell, warum fällt mir dazu „Wahnsinnige Geschwindigkeit“ ein…) (aber eh super, das Teleskop, nur dass es da keine Zweifel gibt!), noch mehr Poster, noch mehr Teleskope, den ersten habitablen Exoplaneten, der 2011 entdeckt werden wird (schau, schau!), was passiert, wenn man die Hand in den Strahl des LHC hält (geht eh nicht, keine Angst), dass ein Sonnenfleckenmaximum noch lange keine zuverlässige Aussage über irdische Katastrophen zulässt, freut sich am 23. September, dass der Frühling beginnt (auf der Südhalbkugel), schreibt über die exzentrische wilde Jugend und ärgert sich über offenbar wertlose Bildung. Nicht zu kurz kommt (natürlich) auch diesmal wieder Häme in die Ecke der Pseudowissenschaftler, etwa wenn er über den Planeten X im Jahr 2012, Kornkreise, Weihnachtspropaganda, spontane Polsprünge oder Kreationismus an der Uni Magdeburg schreibt, obwohl er gern selber manchmal ein Pseudowissenschaftler wär. Und er rät auch: verlasst euch nicht auf eure Sinne!
Uff. Ein Großteil der Übung geschafft 😉
Astrofan80 Andreas Schnabel berichtet vom 11. Herzberger Teleskoptreffen, das vom 9.-12. September in Jeßnigk (war die Benennung dieses Ortes eine verlorene Wette?) stattfand, bei dem ihm auch Aufnahmen mit nachgeführter Kamera gelangen. Und dann noch irgendwas über SGU, keine Ahnung was das sein soll.
Carolin Liefke gewährt uns bei „Astronomers do it at night“ einen Blick hinter die Kulissen des Radioteleskops Effelsberg.
Über außerirdische intelligente Lebewesen hat doch jeder schon mal nachgedacht, oder? Stefan Oldenburg (Clear Skies) verrät, wie groß ihr Aktionsradius ist. Oder wäre. Und berichtet von Lebewesen, die mit großen Zahlen hantieren: Wissenschaftler, Politiker und Banker. Nicht nur im Universum sind Zahlen riesengroß, sondern auch bei der Pleitebank Hypo Real Estate.
Auf „Eight Minutes Old“ von Marcel Pawlowski wird geflucht… und zwar über kaputte Festplatten. Mist.
Vielblogger unter den Raumfahrern ist Michael Khan (Go for launch). Sehr lesenswerter Vielblogger übrigens. Der macht sich im Rahmen des Bloggetwitters Heimat und Identität Gedanken über Heimat in Zeiten der Raumfahrt, über die von den Apollo-Astronauten beschriebene großartige Trostlosigkeit und das berühmte Bild, das alles veränderte.
Auch Jan Hattenbach (Himmelslichter) berichtet (neben Florian Freistetter) von der Jahrestagung der Astronomischen Gesellschaft und ärgert sich darüber, dass über Verschwörungstheorien wie die angeblich gefälschte Mondlandung überhaupt diskutiert wird.
Manche waren nicht nur auf dem Mond, manche sind sogar hinterm Mond, und zwar gleich links, zum Beispiel Ludmila Carone. Sie macht sich Gedanken über Urschallbilder der Plattentektonik (nein, da hatte kein Frauenarzt die Finger im Spiel), die mögliche Trümmergeburt von Phobos (ihr wisst schon, dieser Marsmond, der aussieht wie eine eingedellte Kartoffel) und einen Nachbau der Rosetta-Landesonde Philae aus Lego.
Und noch ein bisschen Musik, die man anhören kann: 39 von Queen.
Bei Daniel Fischer gibts einen Abschlussbericht über das Internationale Jahr der Astronomie 2009 zu lesen.
Markus Pössel (Relativ einfach) berichtet über eine Entdeckung am heimischen PC, nämlich die eines Neutronensterns. Hat also nach Seti@home auch Einstein@home die Macht der privaten Rechner für sich entdeckt…
Karl Hilpolt (Relativ kritisch) meint, dass Werner Gruber P.M. auch nicht retten wird können und beklagt sich über einen redaktionellen Fehlgriff bei SdW in der Person des Einsteingegners Egbert Scheunemann. Ähnlich wie das Blog-Teleslkop gibt es für Skeptiker das Skeptiker-Radar.
Daniel Fischer schreibt auch auf Skyweek Zwei Punkt Null, und zwar über Sonnensegeln mit IKAROS, bringt einen kurzen Überblick über aktuelle Ereignisse aus der Raumfahrt sowie der Astrophysik und zeigt bunte Bilder, die einfach nur schöööön sind. (Anm.: Lieber Herr Fischer, es gibt bei WordPress ein „more“-Tag, bitte benutzen Sie es! Danke.)
Schon mal bei Tageslicht gesehen, wie der Mond die Venus bedeckt? Bitte, hier. Olaf Prause schreibt auf Solscape außerdem über von Planck und XMM Newton entdeckte Galaxiensupercluster, die wandernden Steine der Racetrack Playa und die erste genaue Karte aller Mondkrater, deren Durchmesser größer als 20km ist. Tolle neue Bilder von unserem guten alten Mond kommen vom Lunar Reconnaisance Orbiter, auf denen Einsturzkrater und Steinbögen zu sehen sind.
Tanja Morschhäuser fragt sich im Sterngucker, ob sie ein Social-Media-Nerd ist. Tanja, diese Antwort hätte ich dir auch geben können. Hoffentlich gibts auch bald mal wieder was Neues über Astronomie auf deinem Blog zu lesen 🙂
Bei SuperNova gibts nichts Neues nachzulesen, die Meldung, dass Jane Mond Dr. NoESO jagt ist schon älter – aber allen Fans unserer Sendung kann ich off the records verraten, dass demnächst unsere Sonne explodiert, und zwar am 11. Oktober 2010 um 21:30 Uhr. Damit wird unsere Sendung endlich ihrem Namen gerecht.
Noch ein Wort an Susanne Hoffmann (Uhura Uraniae): bitte auch das more-Tag verwenden (irgendwas gibts da bei Kosmologs, das weiß ich von Eugen. Danke.) und ich freu mich auf deinen nächsten Bericht, hoffe er wird so spannend wie der letzte.
Montag 27 September 2010 18:05
Kaum wendet man ihm den Rücken zu, schmeißt Astrodicticum simplex nochmal einen Blogbeitrag in die Runde: die Sonne in der Dose. Schön.
Montag 27 September 2010 22:17
Äh, welchen Sinn hätte denn ein „more“-Tag bei einem deutschsprachigen Blog, wenn (praktisch) alle Quellen-Links in Englisch sind? Die Verbindung zu den Details und Hintergründen hinter den Bildern zu verstecken (die jeder Webnutzer, der mehr wissen will, eh‘ ungefragt anklicken dürfte), erscheint mir als die eleganteste aller Lösungen.
Dienstag 28 September 2010 07:55
Das „more“-Tag verwandelt sich auf einem deutschsprachigen Blog (hoffentlich) in einen „Weiterlesen“-button (bei mir ist es ein kleiner Link „mehr“) und wird nach der Einleitung eingefügt. Der Vorteil für den Leser ist: er muss nicht lang durch alle Artikel scrollen und mühsam die Headlines suchen, sondern hat die Überschriften in relativ kurzen Abständen, zusammen mit einer kurzen Einleitung, anhand derer er entscheiden kann, ob er den ganzen Artikel lesen will oder lieber den nächsten. So sieht das Tag aus: < ! - - m o r e - - >, Sie finden es auch in der Button-Leiste bei WordPress (more).
Freitag 1 Oktober 2010 15:21
Danke für die Nennung im Blog-Teleskop! Ich muss ja gestehen, dass ich von Astronomie-Themen mehr in Richtung Social Media abdrifte und deshalb etwas verwundert war, mich hier wiederzufinden – aber trotzdem danke 😉 Vielleicht sollte ich Astronomie und Social Media kombinieren und mal schauen, was dabei herauskommt. Könnte ein ganz spannender Blogeintrag werden 😉
Freitag 1 Oktober 2010 15:41
@Tanja: vielleicht können Dich ja viele Einträge in Blogteleskopen motivieren auch mal wieder in die Weiten des Alls abzudriften 😀
Freitag 1 Oktober 2010 16:22
@Administrator: Ja, das könnte durchaus sein 😉
Samstag 16 Oktober 2010 20:35
1. Eine wirklich sehr interessante Seite – das gefällt mir, weiter so!