IG zu Fuß, Tag 14 – Wer braucht wieviele Räder?
In kleinen Städten braucht man wenige Räder, in großen Städten braucht man viele Räder, und auf dem Land braucht man gar keine Räder, da kommt man sowieso nur mit dem Auto von A nach B. Soweit die Theorie. In der Praxis sieht das anders aus. Zumindest wenn man einen Betrachtungshorizont zulässt, der über Österreich hinausreicht. Weit hinausreicht.
Vergleichen wir die Fahrrad-Garage in Wien mit dem Fahrradparkplatz in Castricum. In Wien leben 1.714.142 Einwohner. Die Stadtverwaltung ist der Meinung, dass Wien eine sehr fahrradfreundliche Stadt ist. Deshalb wurde in Wien eine Fahrrad-Garage errichtet. Vor zirka 4 Wochen sah die so aus:
Anders am Bahnhof von Castricum. Hier handelt es sich um eine Metropole mit sagenhaften 20.000 Einwohnern. Hier stehen zwar auch in der ganzen …. also im ganzen Ort zahllose Fahrräder herum, aber zu allem Überfluss gibt es auch noch einen Fahrradabstellplatz am Bahnhof. Wozu ein so kleiner Ort soviele … aber bitte, kann mir doch wurscht sein. Also, das hier ist der Fahrradabstellplatz am Bahnhof von Castricum:
Ob es nun viele Fahrradparkplätze gibt oder nicht – Raum für ein Fahhrad ist in der kleinsten Hütte. Wenn es keine Parkplätze gibt, für ein Fahhrad findet sich immer ein geduldiges Brückengeländer. Trotzdem fahren in Wien nur wenige Menschen überhaupt mit dem Rad.
Wenn man Leute ermutigen will Rad zu fahren, sollte man nicht Abstellplätze bauen, sondern Wege, auf denen Radfahrer sich überhaupt fortbewegen können. Dann würden Radabstellplätze auch nicht so aussehen:
Heute hab ich übrigens wieder mal die Hütteldorfer Straße gewählt. Nur so zur Abwechslung. Nicht weil’s dort besser zu gehen wäre (ist es nicht). Der Lärm nimmt sukzessive zu, wenn man sich dem Gürtel nähert, um am Urban-Loritz-Platz seinen Höhepunkt zu erreichen und danach schlagartig abzuebben, wenn man die Westbahnstraße erreicht. Die verkehrsberuhigte Westbahnstraße. Und schon sieht man die großen Nachteile, wenn zu wenige Autos fahren: man stolpert über einen Schanigarten nach dem anderen, und wenn jemand auf der anderen Straßenseite telefoniert, versteht man jedes Wort. Wo bleibt da die Privatsphäre?!
Mittwoch 24 August 2011 07:21
Es gibt leider auch zu wenige Abstellplätze. Ich fahre nahezu täglich mit dem Rad in den 1. Bezirk und muss langsam schon wie ein Autofahrer parkplatzsuchend Kreisen. Die offiziellen Radständer sind alle voll. Aber auch alle anderen Befestigungsmöglichkeiten werdennintensiv genutzt. Siehe Foto unter http://rokory.wordpress.com/2011/06/10/radfahrer-als-sicherheitsgewinn-einbahnen-und-radstander/#entry.
Mittwoch 21 Dezember 2011 10:31
Etwas verspätet, aber dazu wollte ich noch was als Wiener-Radfahrer loswerden. Ich würde mein Fahrrad in Wien NIE oder nur wenn es gar keine andere Möglichkeit gibt in einer öffentlichen Radgarage oder auf der Straße stehen lassen. Die Gefahr das es mir dort gestohlen wird ist einfach zu groß.
Ich fahre täglich vom 21. in die Innere Stadt und die Radwege, zumindest für diese Strecke, sind super ausgebaut.