IG zu Fuß, Tag 3 – Warum ich meine Jahreskarte kündigen wollte
Der Weg heute war angenehm – Sonne, aber nicht heiß. Habe genauer geguckt als die letzten beiden Tage und tatsächlich interessante Varianten zu parken entdeckt, zum Beispiel beim Max-Reinhard-Seminar, genauer gesagt vor der Botschaft daneben: vor dieser stehen alle Autos mit zwei Rädern auf dem Gehsteig. Links der wohl netteste Teil der Strecke: der Auer-Welsbach-Park gegenüber dem Technischen Museum.
Nun zur Jahreskarte der Wiener Linien und warum ich sie kündigen wollte:
Wer glaubt die Antwort zu wissen, der irrt. Nicht, weil ich in Zukunft immer zu Fuß ins Büro gehen will. Das wär für mich kein Grund, denn es bleiben immer noch genug Wege pro Monat übrig, die ich mit Öffentlichen erledigen würde. Auch nicht, weil ich mit dem Service der Wiener Linien nicht zufrieden wäre. Auch das ist nicht der Fall. Mir ist bewusst, dass auf jede U-Bahn, die nicht fährt, hunderte Gelegenheiten kommen, wo alles klaglos funktioniert. Auch nicht, weil es mir zu teuer wäre. Ein gutes Abendessen zu zweit pro Monat einsparen, und die Jahreskarte ist finanziert.
Wie man es auch dreht und wendet: eine Jahreskarte der Wiener Linien ist einfach so preiswert, dass es echt eine Kunst ist weniger auszugeben, wenn man nicht mindestens sechs von sieben Tagen zu Hause hockt (oder eben zu Fuß geht oder mit dem Rad fährt. Auto fahren ist teurer, selbst wenn man das Fahrzeug als Stehzeug nützt.)
Nein, der Grund ist ein ganz anderer: ich will mir die Marke nicht mit der Post zuschicken lassen. Haltet mich ruhig für paranoid. Aber sei es wie es sei: gestern (2. August, 15:42h MESZ) hab ich einen Anruf von meinem Provider erhalten, eine an mich geschickte Rechnung wäre zurückgekommen (zum Glück holen die sich mein Geld selber. Es hat also keine Konsequenzen).
Also wieder mal bei der Post anrufen. Ich weiß ja inzwischen, wie Telefonate mit der Post ablaufen. Weil es schon mehrmals vorkam, dass ich davon erfahren habe, dass Post nicht ankam. (Nehmen wir mal freundlicherweise an, ich hätte IMMER davon erfahren. Lassen wir die Möglichkeit außer Acht, es könnte mal jemand mir nicht Bescheid gegeben haben.)
Aus Erfahrung weiß ich, dass es nicht möglich und daher sinnlos ist, die Telefonnummer des zuständigen Postamts auf der Post-Internetseite zu finden. Es gibt eine Servicehotline, damit basta. Inzwischen findet man sie auf der Startseite. Als ich zum ersten Mal auf der Post-Site nach einer Möglichkeit der Kontaktaufnahme suchte, war sie schön versteckt zwischen einer Menge anderer Menüpunkte.
Das Telefonat brachte eine neue, interessante Variante: die Dame bat mich, das Kuvert mit dem Brief, der nicht angekommen war, zu faxen. Äh, wie bitte? Ich hab den Brief ja nicht bekommen, wie soll ich das machen? Antwort der Dame: Es täte ihr sehr Leid, in dem Fall ist es leider nicht möglich, den Grund herauszufinden, warum der Brief nicht ankam. Wahrscheinlich hätte der Absender meine Adresse falsch geschrieben.
(Ich hab von der betreffenden Firma in den letzten Monaten zirka 10 Rechnungen ERHALTEN. Alle sehr wahrscheinlich gleich adressiert wie die aktuelle, nicht angekommene. Aber das nur nebenbei.)
Vor etwa einem Jahr hörte ich in den Nachrichten, dass die Beschwerden bei der Post zugenommen hätten. Der Sprecher der Post hatte auch eine Erklärung dafür: das läge daran, dass immer mehr Personen die Beschwerdenummer der Post kennen würden. Ich kann euch aus Erfahrung verraten: diese Begründung war völlig korrekt! Es war damals nämlich verdammt schwierig die Nummer zu finden!
(Die Ausdrucksweise „einen Brief AUFGEBEN“ sagt ja schon sehr viel…)
Bis jetzt habe ich die Jahreskarte der Wiener Linien noch nie mit der Post zugeschickt bekommen, obwohl die Wiener Linien immer wieder versucht haben mich dazu zu überreden. Mir Zahlscheine vor Ablauf der Gültigkeitsfrist geschickt haben, mit dem Versprechen sie würden mir, wenn ich überweise… Nein, vielen Dank auch. Nachdem einmal meine Bahncard im seligen Nirwana verschollen ist, hab ich auf solche Experimente keine rechte Lust mehr.
Dieses Jahr erhielt ich einen freundlichen Brief, wenn ich weiterhin eine Jahreskarte wollte, bräuchte ich „nichts zu tun, und sie würden mir automatisch die neue Karte mit der Post schicken“. Wie bitte? Das ist ein Abo, das sich automatisch verlängert, wenn ich nicht rechtzeitig kündige? Und vor allem: ich hab keine Möglichkeit mir auszusuchen, wie ich zu meiner neuen Marke komme?
Deshalb wollte ich kündigen. Um dann noch vor Ablauf der Gültigkeit einen neuen Vertrag abzuschließen. Wie gesagt, haltet mich ruhig für paranoid. Ist mir lieber als mit freundlichen Menschen an Kundenhotlines herumzustreiten und mich zu fühlen wie in einem Roman von Kafka.
Mittwoch 3 August 2011 15:08
Diese trostlosen Bäume sind mir auch schon aufgefallen, was da wohl los ist?
Mittwoch 3 August 2011 15:14
Vermutlich zu wenig Wasser und zuviel Verkehr. Vor zwei Jahren hab ich beobachtet, wie sie Mitte/Ende September zu blühen begannen, meist ein Zeichen, dass Bäume eingehen.
Mittwoch 3 August 2011 15:41
Nun, da kann ich auch was zu Beitragen.
Über viele Jahre ließ ich meine Aq Rechnung mit Erlagscheinen zu mir schicken. Auch wenn jedesmal diese nette freundliche Aufforderung zum praktischen Abbucher dabei war. Wie auch immer. Ich hatte durch Auslandsaufenthalte schon ab und an „dubiose“ Rechnungen die ich dann halt „besprechen“ konnte und nicht einfach abgebucht werden. Gut, ich hab auch paar mal vergessen rechtzeitig einzahlen, was zu kurzen Problemen führte, aber ich war „glücklich“ 😀
Dann kam Handy-Parken. Sehr praktsich für Leute, die mit dem Auto wo hinfahren müssen und nur Kurzparkzonen zum parken finden.
Kurz und gut, beim registrieren konnte ich mein Handy um die Burg nicht freischalten für Handyparken. Ein Anruf bei A1 klärte diese Sache auf – Zitat : „Handyparken Service ist nur möglich mit ABBUCHER“ *grummel*
Nachdem die Kurzparkzonen Strafen empfindlich teurer sind als die 30 Minuten Parkgebühr und ich eh nie Parkscheine habe – habe ich jetzt Handyparken und einen Abbucher für A1 :-/