Im Haus des Meeres

Gepostet von meta-physik am Montag 10 Januar 2011

Wüstenbewohner. Ab und zu bewegen sie sich...In den Zoo geht man bekanntlich mit Kindern, und da meine schon zu groß sind um sich dafür zu begeistern muss ich auf andere Gelegenheiten warten: zum Beispiel eine Sonnenfinsternis. Einer der 5 Beobachtungsstandorte in Wien war die Plattform des Flakturms im Esterhazypark, in dem das Haus des Meeres untergebracht ist. Eine Schande wäre es gewesen, hätte ich die Gelegenheit nicht auch für einen Besuch genützt.

Chamäleon; Foto: M. Pflug-Hofmayr
Dreihornchamäleon; Foto: M. Pflug-Hofmayr
Weißspitzen-Riffhai; Foto: M. Pflug-Hofmayr
Schildkröte im Freilaufgehege
Foto: M. Pflug-Hofmayr
Weißbüscheläffchen; Foto: M. Pflug-Hofmayr
Landschildkröte
Erfrischung im Wasserfall
Über den Sand schwebende UFOs
Piranhas!
Frei fliegender Vogel
Clownfische
Feuerfisch
Clownfisch und Seeanemonen
Quallen
Schlange, gut getarnt

Mein Weg führte gegen den Strom vom Dach ins Erdgeschoß. Die Chamäleons fast am oberen Ende des Stiegenhauses hatte ich schon während der Finsternis beim Aufwärmen entdeckt. Faszinierende Tiere. In eins der Terrarien muss ich ziemlich lang und ziemlich dämlich geguckt haben, weil das Dreihornchamäleon einfach nicht zu sehen war.

Der Weg zur Cafeteria, die ich zusammen mit einem Bekannten auf der Suche nach Kaffee und Wärme aufsuchte, führte an einem mehrgeschoßigen Becken mit riesigen schwimmenden Tieren vorbei – darunter eine riesige Schildkröte, auf deren Rücken ein ebenfalls nicht gerade kleiner Fisch hing. Über dem Sand schwebte ein kleiner Hai.

Die Cafeteria ist übrigens allein schon wegen der atemberaubenden Aussicht empfehlenswert, und Dienstags sind Kuchen mit Kaffee in Aktion. Die Sonnenfinsternis fiel auf einen Dienstag… 🙂

Danach war ein riesiger angebauter Tropengarten angesagt, in dem Tiere frei herumlaufen, hüpfen und fliegen, manche davon recht gemächlich wie einige Schildkröten, andere recht aufgeregt wie die kleinen Äffchen oder bunten Vögel, die sich um einen Platz am Wasserfall rauften.

Einer der Publikumsmagnete ist das Piranha-Becken. Man hört ja allerlei über die Tiere oder kennt ihr Aussehen von diversen Comics, daher bin ich bei meinem ersten Besuch zielstrebig an ihnen vorbeigelaufen. Weder sind sie sonderlich aktiv, noch sehen sie irgendwie gefährlich aus. Drauf ankommen lassen möchte ich es allerdings nicht…

Auch auf der Vorderseite des Flakturms gibt es einen riesigen Wintergarten mit Panoramafenster und frei fliegenden farbenprächtigen Vögeln. Unten ein Becken mit Krokodilen, also besser nicht zu weit übers Geländer beugen…

Die Clownfische werden nur noch „Nemos“ genannt (von den Besuchern). Generell fällt mir auf, dass Schilder offenbar als Dekoration wahrgenommen werden. Zwar ist aus der PISA-Studie bekannt, dass es um das Lesevermögen vieler Österreicher nicht gerade zum Besten steht. Offenbar können viele aber nicht einmal den Sinn von Piktogrammen entschlüsseln, die davon abraten an die Scheiben zu klopfen.

Die Dimensionen der Würgeschlangen sind einfach Ehrfurcht gebietend, sie sind so riesig, dass man sie einfach nicht übersehen kann. Anders grüne Baumschlangen, die perfekt getarnt zwischen den Zweigen hängen. Und an vielen Stellen findet man Plexiglasröhren, in denen Blattschneiderameisen ihre Beute durch die Gegend schleppen.

Jede Menge Echsen und sonstiges Getier kriecht in den Terrarien der unteren Stockwerke umher. Viele sieht man erst, wenn sie sich bewegen. Manche der Terrarien sind riesige Vexierbilder, in anderen ist schnell zu sehen, welche Tiere hier leben, nicht aber ob sie noch leben.

Im Erdgeschoß stoße ich auf den Hai, der bei meinem letzten Besuch (ja, es ist lange her) noch gelebt hat. Ein bisschen tut er mir Leid, wie er da an der Wand hängt. Einige Tafeln informieren ausführlich, dass nicht nur Menschen für Haie gefährlicher sind als Haie für Menschen, sondern dass Haie eine wichtige Funktion in den Meeren haben.

Das Haus des Meeres bietet einen kleinen Einblick in ein uns verborgenes Universum. Angeblich sind mehr Menschen zum Mond gereist als in die Tiefen der Ozeane. Wenn man die zwar beachtliche, aber im Vergleich zum Vorhandenen doch sehr kleine Auswahl an Tieren sieht, bekommt man eine Vorstellung, dass das Leben, wie wir es kennen, einfach nicht alles ist.

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