Sonne, Mond und Sterne
Franz Kerschbaum kenne ich; und als Ö1-Hörerin ist mir auch der Name Franz Simbürger geläufig. Wenn diese beiden also gemeinsam ein Buch herausgeben, würde ich das auf jeden Fall lesen. Noch viel mehr interessiert es mich aber, wenn darin das gesamte Universum in kleinen, kompakten und gut lesbaren Portionen erklärt wird.
Zu den 52 Fragen kam es, weil das Jahr 52 Wochen hat. Die Fragen wurden im Jahr der Astronomie 2009 in der Ö1-Sendereihe Wissen Aktuell gestellt und von Wissenschaftlern des Instituts für Astronomie in Wien beantwortet. Ich habe viele dieser Schnipsel gehört, aber bei weitem nicht alle. Zu flüchtig ist das Medium Radio, sosehr ich es auch schätze. Schade um die wirklich gut gewählten Fragen und nicht weniger guten Antworten, dachte ich damals.
Umso mehr freue ich mich, dass dieses kompakte Wissen nun doch den Schritt ins Langzeitgedächtnis des Kollektivs geschafft hat: in ein Buch nämlich. Der beiläufige Titel „Sonne, Mond und Sterne“ klingt einerseits verspielt genug, um in der Buchhandlung danach zu greifen und verrät doch nichts über die Tiefe, in die das Buch trotz seiner Kompaktheit geht.
Natürlich dachte ich nicht, dass ich schon alles über das Universum weiß, was bekannt ist, aber in diesem Band schon auf Seite 12 bei der dritten Frage auf eine Information zu stoßen, die zwar logisch, mir aber trotzdem irgendwie neu war, fand ich dann doch gewaltig. (Der Durchmesser des uns bekannten Universums umfasst deutlich mehr als 27,4 Milliarden Lichtjahre, weil es seit dem Urknall natürlich expandiert ist. Klingt logisch, aber hätten Sie’s gewusst?)
Die Fragen im Buch sind einfach spannend, zum Beispiel warum der Himmel nachts dunkel und tagsüber blau ist (die Antwort ist komplexer als viele vermuten würden), warum man sich über Staub nicht zusehr ärgern sollte (schließlich veranken wir ihm unser Leben) oder warum die Alchimisten im Mittelalter bei der Herstellung von Gold schlechte Karten hatten.
Der Umfang des Buches täuscht, was das darin enthaltene Wissen betrifft: es steht mehr drin, als man vermuten würde. Ich empfehle es allen, die wenig Zeit und ein bisschen Angst vor dem Thema Astronomie haben. Man kann es bequem in der U-Bahn mitnehmen, ein einzelnes Kapitel ist leicht bei einer 10-Minuten-Fahrt zu schaffen. Eignet sich auch prima als Weihnachtsgeschenk!
Die einzelnen Beiträge stammen von Franz Kerschbaum und Mitarbeitern des Instituts für Astronomie: Ernst Dorfi, Rudolf Dvorak, Elke Pilat-Lohinger, Katrien Kohlenberg, Thomas Posch und Christian Theis – wer wissen möchte, wer welchen Beitrag geschrieben hat, findet hier eine Liste, die ich von Franz Kerschbaum zugeschickt bekommen habe – vielen Dank für die Mühe!
Sonne, Mond und Sterne – 52 kosmische Antworten
Herausgeber: Franz Kerschbaum, Franz Simbürger
Umfang: 80 Seiten, durchgehend vierfarbig
Preis: EUR 10.90
ISBN: 978-3-902406-81-1
Donnerstag 16 Dezember 2010 04:17
Der Zehner – Sella – Dolomiten…
Ich lese häufig Ihr Blog und finde es immer sehr interessant. Dachte, es sei an der Zeit, ich lasse Sie das mal wissen, machen sie weiter mit ihrer großartigen Arbeit…